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Berufliche Netzwerke öffnen oft Türen – so auch in meinem Fall. Ein ehemaliger Kollege, mit dem sich unsere Wege in den letzten 14 Jahren immer wieder kreuzen, wusste um meinen Hintergrund in der Gesundheitsbranche. Als er erfuhr, dass die derzeitige Stelleninhaberin bei Doktorhuus für vier Monate auf Weltreise geht und eine Interimslösung gesucht wurde, kam er direkt auf mich zu.
Für mich war es die perfekte Gelegenheit: Das Thema Gesundheit begleitet mich schon lange, doch in der Rekrutierung von Ärzten hatte ich bisher keine Erfahrung. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen – und so übernahm ich für vier Monate diese spannende Herausforderung.
Die Rekrutierung von Ärzten und Sales-Talenten unterscheidet sich stark – und doch gibt es überraschende Gemeinsamkeiten.
Der grösste Unterschied liegt im Zeitaufwand. Während Sales-Talente oft innerhalb weniger Wochen platziert werden können, dauert die Vermittlung von Ärzten deutlich länger. Besonders Hausärzte kommen häufig aus dem Ausland, was eine Schweizer Bewilligung erfordert – ein Prozess, der bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen kann. Dennoch ist es entscheidend, Ärzten möglichst schnell eine Zusage zu geben, um sie nicht an andere Arbeitgeber zu verlieren.
Eine interessante Parallele zwischen beiden Berufsgruppen zeigt sich in der Vergütungsstruktur. Überraschenderweise arbeiten nicht nur Vertriebsexperten mit umsatzbasierten Boni, sondern auch festangestellte Ärzte. Ein Aspekt, der vielen auf den ersten Blick nicht bewusst ist.
Die grösste Herausforderung für Doktorhuus und viele andere Hausarztpraxen ist der akute Fachkräftemangel. Geeignete Hausärzte zu finden, ist schwierig – und dabei geht es nicht nur um fachliche Qualifikationen.
Neben der medizinischen Kompetenz spielt auch die Teamdynamik eine grosse Rolle. Eine Praxis muss nicht nur ärztlich gut aufgestellt sein, sondern auch führungstechnisch harmonieren. In Zeiten des Ärztemangels ist es ein echter Luxus, nicht nur die fachlich passende, sondern auch menschlich ideale Besetzung zu finden. Doch genau darin liegt der Schlüssel für langfristigen Erfolg und ein stabiles Praxisgefüge. Hier konnte ich besonders von meiner langjährigen HR-Erfahrung profitieren, da sie mir ein Gespür für eine funktionierende Unternehmenskultur verleiht – eine, die auch unter Zeitdruck keine Kompromisse eingeht.
Ein klassisches OnSite-Recruiting kommt für mich nicht mehr in frage – meine Priorität liegt darauf, meine Agentur weiter auszubauen. Doch das bedeutet nicht, dass ich mich in Zukunft ausschliesslich auf die Vermittlung von Sales Talents fokussieren werde.
Eine Erweiterung in den Healthcare-Bereich ist bereits in Planung. Statt eines „Entweder-oder“ setze ich auf „Sowohl-als-auch“. Dafür braucht es jedoch eine gezielte Weiterentwicklung von Talentfinderforyou – und genau daran arbeite ich aktuell.
Für ausländische Ärzte ist die MEBEKO-Anerkennung der erste und wichtigste Schritt, bevor sie sich in der Schweiz bewerben. Danach empfiehlt es sich, das Land kennenzulernen und herauszufinden, welcher Standort am besten passt.
Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist die deutsche Sprache – nur wer sprachlich sicher ist, kann seine Patienten optimal betreuen.
Zudem fällt mir immer wieder auf, dass viele Ärzte zwar fachlich absolute Profis sind, jedoch oft vergessen, wie wichtig emotionale Kompetenz in der Teamarbeit ist. Gerade in der Zusammenarbeit mit Kollegen und Patienten wünsche ich mir mehr Bewusstsein für die persönliche Weiterentwicklung – denn medizinische Expertise allein reicht nicht aus, um langfristig erfolgreich zu sein.
Denn am Ende des Tages gilt: Fachliche Exzellenz ist entscheidend – aber niemand möchte mit einem Dr. House zusammenarbeiten, der zwar brillante Diagnosen stellt, aber menschlich eine Katastrophe ist.